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"Frankfurter Würstchen"

Die Geschichte der "Frankfurter Würstchen" umspannt mindestens drei Jahrhunderte. Sie ist, wie noch keine andere Wurst- oder Würstchenart, nach langwierigen, sorgfältigen Nachforschungen geschrieben worden von Emerich Reeck in Frankfurt am Main. und als Geschenk der Stadt des Deutschen Handwerks herausgebracht worden. An diese Arbeit, die ein ausgezeichnetes Muster pragmatischer Wurstgeschichtsschreibung ist, wird die Forschung künftiger Wurstologen anzuknüpfen haben.

Im Jahre 1905 brachten die "Lustigen Blätter" auf einem farbigen Umschlagbild von H. Fritsch aus Anlass der Verleihung der Bezeichnung "Frankfurt" an das 2. Nassauische Feldartillerieregiment Nr. 63 folgenden humorvollen Vorschlag für die Achselklappen: die Anfangsbuchstaben der Stadt, umkränzt von einem Paar Frankfurter Würstchen und darüber als sinnvollen Kopf ein geöffnetes Näpfchen mit Senf. Dem braven Kanonier auf dem Bilde läuft ob des Anblicks das Wasser im Munde zusammen. Einer der vielen Beweise, dass alles, was in und mit Frankfurt auch geschehen möge, gedankenschnell in Beziehung gebracht wird mit seinen Würstchen.

Die "Frankfurt Würstchen" haben den Ruf Frankfurts in alle fünf Erdteile getragen. Selbst in den U.S.A. dürfen, so eindeutig sagen es die "Regulation governing the meat inspection", nur solche Würstchen als "Frankfurter Würsten" bezeichnet werden, die auch wirklich im Wirtschaftsgebiet Frankfurt am Main hergestellt wurden. Alle anderen müssen ausdrücklich als Nachahmungen gekennzeichnet sein. Trotzdem sind die Würstchen, welche drüben im Volksmund "hot dogs" genannt werden, auch in einigen Städten als "Wiener" oder als "Frankforters" bekannt, ohne das mindeste mit den echten "Frankfurtern" zu tun zu haben. Sie sind, wie ihr Scherzname sagt, ein Erzeugnis amerikanischer Provenienz, sie sind eben "hot dogs" und nicht der "Stolz der Frankfurter Schweinemetzger" - "Frankfurter Würstchen".



Anekdoten aus der Welt der Wurst